Der Herbst zieht ein, die Tage werden kürzer, und plötzlich ist es da: Dieses Kribbeln in der Nase, der Kopf fühlt sich schwer an, und der erste Nieser lässt nicht lange auf sich warten. Verkühlungen und Schnupfen sind in dieser Jahreszeit an der Tagesordnung. Doch statt gleich zur chemischen Keule zu greifen, können wir auf die sanfte Kraft der Natur setzen. Mit den nachfolgenden 7 Hausmittel kannst du mit Kräutern und Naturheilkunde deine Beschwerden lindern und den Genesungsprozess unterstützen kannst.
Die Natur hält zahlreiche wirksame Mittel gegen Schnupfen bereit, und Wildkräuter sind eine großartige Möglichkeit, diese zu nutzen. Ob als Tee oder Sirup – die heilenden Kräfte der Wildpflanzen und Hausmitteln können eine echte Unterstützung im Kampf gegen die Symptome einer Verkühlung sein. Beachte jedoch, dass diese Tipps keine ärztliche Behandlung ersetzen können und bei schweren Beschwerden immer ein Arzt konsultiert werden sollte. Brauchst du noch Unterstützung beim Erkennen von Wildkräuter? Begleite uns auf eine Kräuterwanderungen. |
Der Schnupfen: Dein Körper will dich beschützen!
Zuerst einmal: Ein Schnupfen (medizinisch als Rhinitis bezeichnet) ist nichts anderes als die Antwort deines Immunsystems auf Krankheitserreger. Die Schleimhäute schwellen an, produzieren mehr Sekret, und der Körper versucht, Viren und Bakterien auszuspülen. Also: Keine Panik! Dein Körper arbeitet auf Hochtouren, und du kannst ihn mit ein paar altbewährten Hausmitteln sanft unterstützen.
Die Wunderkraft des Thymians
Thymian ist nicht nur ein fantastisches Gewürz, sondern auch eine wahre Geheimwaffe gegen Erkältung und Schnupfen. Das kleine Kraut steckt voller ätherischer Öle, die antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend wirken. Besonders bei verstopfter Nase und Husten kann Thymian wahre Wunder wirken.
Anwendung: Bereite dir einen wohltuenden Thymiantee zu. Dafür einfach 1-2 Teelöffel getrockneten Thymian mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee hilft dir dabei, den Schleim zu lösen und die Atemwege zu beruhigen. Tipp: Füge etwas Honig hinzu – er wirkt ebenfalls antibakteriell und macht den Tee noch wohltuender. Für einen extra Kick kannst du auch ein paar Tropfen frischen Zitronensaft einrühren. |
Alltagstaugliche, praktische und vor allem heilsame Tipps gibt Claudia Schauflinger, Buchautorin und unsere Fachexpertin zum Thema Hausmittel in unseren Kursen Mein Kräuterjahr und Selbstversorger-Expertin.
Inhalieren: Befreie deine Nase!
Wenn der Schnupfen so richtig zuschlägt, fühlt man sich oft, als sei die Nase komplett verstopft. Was dann hilft? Dampfinhalationen! Dabei können ätherische Öle tief in die Atemwege eindringen und helfen, die Nase zu befreien.
Inhalieren mit Salz: – Wirkung: Salz hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten, Schleim zu lösen und gereizte Atemwege zu beruhigen. – Anwendung: Du kannst Kochsalz (1 TL auf 1 Liter heißes Wasser) oder spezielle Inhalationssalze verwenden. Der Dampf wird tief eingeatmet, um die Atemwege zu reinigen. – Besonders hilfreich bei: Schnupfen, verstopfter Nase oder trockenen Schleimhäuten. Inhalieren mit Kamillenblüten: – Wirkung: Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigend und desinfizierend. – Anwendung: Frische oder getrocknete Kamillenblüten (1–2 EL auf 1 Liter heißes Wasser) werden in kochendes Wasser gegeben, der aufsteigende Dampf wird eingeatmet. – Besonders hilfreich bei: Entzündungen im Hals-Nasen-Rachen-Raum, Husten und gereizten Schleimhäuten. Hinweis: Bei sehr empfindlicher Haut oder Atemwegsproblemen (z. B. Asthma) sollte man vorsichtig sein, um Irritationen oder Atembeschwerden zu vermeiden. |
Weitere Möglichkeit Bereite eine Inhalation mit ätherischem Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl vor. Beide Öle haben eine abschwellende und befreiende Wirkung auf die Schleimhäute. Du brauchst nur eine große Schüssel mit heißem Wasser, 1-2 Tropfen ätherisches Öl, ein Handtuch über den Kopf und dann tief einatmen. Achtung: Nicht zu viele Tropfen verwenden, ätherische Öle sind sehr konzentriert!
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Salbei – Salvia officinalis
Wenn eine Verkühlung im Anmarsch ist, lässt der Halsschmerz oft nicht lange auf sich warten. Salbei ist ein echtes Multitalent, wenn es um die Linderung von Halsschmerzen geht. Die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung macht dieses Kraut zur perfekten Wahl, wenn der Hals kratzt und brennt.
Wirkung von Salbei bei Schnupfen:
- Antibakteriell und antiviral: Salbei wirkt keimtötend, was bei einer Erkältung helfen kann, die Verbreitung von Bakterien oder Viren zu hemmen.
- Entzündungshemmend: Salbei kann Entzündungen der Schleimhäute lindern und die Reizung durch den Schnupfen verringern.
- Schleimlösend: Es unterstützt die Schleimhäute und kann bei der Verflüssigung des Nasensekrets helfen, was das Atmen erleichtert.
Anwendung von Salbei bei Schnupfen:
- Inhalation: Frische oder getrocknete Salbeiblätter (etwa 1 EL) in heißes Wasser geben und den Dampf einatmen. Das wirkt wohltuend auf die Atemwege.
- Tee: Salbeitee trinken oder als Gurgelmittel verwenden. Die entzündungshemmenden Eigenschaften können auch indirekt die Symptome eines Schnupfens lindern.
- Raumluft: Eine Schale mit heißem Salbeitee in den Raum stellen, um die Luft zu befeuchten und Salbeiessenzen freizusetzen.
Salbeitee: Anwendung: Bereite dir einen Salbeitee oder – noch besser – eine Salbeigurgellösung zu. Dafür einfach 1 Esslöffel getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abkühlen lassen. Gurgle damit mehrmals am Tag, um deine Schleimhäute zu beruhigen und Keime zu bekämpfen. Extra Tipp: Ein paar Tropfen Apfelessig in die Gurgellösung geben – das verstärkt die antibakterielle Wirkung und hilft zusätzlich gegen Entzündungen. |
Aus getrocknetem oder frischen Salbei, etwas Zucker, Honig und Wasser können aber auch im Handumdrehen reizlindernde Hustenbonbons selbst gemacht werden. Das Rezept findest du hier.
Salbei wirkt entzündungshemmend, antimikrobiell, adstringierend, schweißhemmend und beruhigend da das Kraut leicht krampflösende Eigenschaften besitzt.
Hinweis: Salbei sollte wegen des hohen Gehalts an Thujon und Campher nicht für Kleinkinder genutzt werden. Auch eine langfristige, hohe Dosierung für Erwachsene ist nicht empfohlen.
Holunderbeeren – Das Vitamin C Powerpaket
Holunderbeeren sind ein wahrer Immunbooster. Sie sind reich an Vitamin C, das das Immunsystem unterstützt und dem Körper hilft, Viren schneller zu bekämpfen. Besonders bei den ersten Anzeichen einer Verkühlung sollten Holunderbeeren nicht fehlen.
Heißer Holundersaft Anwendung: Der Klassiker ist heißer Holunderbeerensaft. Einfach 200 ml Holunderbeersaft leicht erhitzen und mit etwas Honig und Zitronensaft verfeinern. Trinke diesen heißen Saft am besten abends vor dem Schlafengehen. Wirkung: Er wirkt schweißtreibend und stärkt dein Immunsystem über Nacht. |
Bist du auf der Suche nach Tees für Immunsystem, Erkältungen, Halsweh und Grippe? Im Blogbeitrag “Meine 7 Kräutertees im Winter” wirst du bestimmt fündig.
Der gute alte Zwiebelsirup
Erkältungen und Schnupfen gehen oft mit hartnäckigem Husten einher. Und hier kommt ein Klassiker ins Spiel, der zwar altmodisch klingt, aber unglaublich effektiv ist: Zwiebelsirup! Die in der Zwiebel enthaltenen Schwefelverbindungen wirken antibakteriell und schleimlösend.
Zwiebelsirup: Eine Zwiebel in feine Scheiben schneiden, mit Honig oder Zucker in ein Glas schichten und mehrere Stunden (oder über Nacht) ziehen lassen. Der Zwiebelsirup, der sich bildet, wird löffelweise eingenommen und hilft dabei, den Husten zu lindern und den Schleim zu lösen. |
Möchtest du wildes Wissen verschenken? Vielleicht ein Naturerlebnis der besonderen Art oder tauche gemeinsam mit deinem Lieblingsmenschen in die Welt der Wildkräuter bei einer Kräuterwanderung der wild.wuchs.Natur-Akademie ein.
Heilkräuter-Bäder: Entspannung pur
Wenn du dich bei einer Verkühlung einfach nur schlapp und ausgelaugt fühlst, kann ein warmes Kräuterbad wahre Wunder wirken. Besonders Bäder mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus oder Rosmarin regen die Durchblutung an und wirken befreiend auf die Atemwege.
Anwendung: Gib 10 Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl in ein warmes Vollbad oder verwende getrocknete Kräuter wie Thymian oder Kamille. Ein solches Bad wärmt dich nicht nur durch, sondern hilft deinem Körper auch dabei, die Erkältung „auszuschwitzen“.
Erkältungsbalsam selber machen
Warum nicht deinen eigenen Erkältungsbalsam herstellen? Er hilft dir, besser durchzuatmen, und kann ganz einfach aus natürlichen Zutaten hergestellt werden. Alles, was du brauchst, ist Olivenöl, Bienenwachs und Kräuter.
Erkältungsbalsam: Zutaten: – 50 ml Olivenöl oder Sonnenblumenöl (regional und pflegend) – 10 g Bienenwachs (für die Festigkeit) – 1 EL getrockneter Thymian (entzündungshemmend und schleimlösend) – 1 EL getrockneter Salbei (antibakteriell und entzündungshemmend) – 1 EL getrockneter Rosmarin (durchblutungsfördernd und befreiend für die Atemwege) – Optional: 1 EL getrocknete Kamille (beruhigend für die Schleimhäute) Zubereitung: 1. Kräuteröl herstellen: Gib das Oliven- oder Sonnenblumenöl in einen kleinen Topf. Füge die getrockneten Kräuter hinzu. Erhitze die Mischung auf sehr niedriger Hitze (nicht über 60 °C) und lasse sie etwa 30-60 Minuten ziehen, um die Wirkstoffe der Kräuter ins Öl zu extrahieren. Alternativ kannst du die Kräuter auch für mehrere Stunden oder über Nacht in einem Glas an einem warmen Ort ziehen lassen. 2. Öl abseihen: Nach dem Ziehen das Öl durch ein feines Sieb oder ein Tuch abseihen, um die Kräuterreste zu entfernen. 3. Bienenwachs schmelzen: In einem separaten Wasserbad das Bienenwachs schmelzen. Sobald das Wachs flüssig ist, das abgeseihte Kräuteröl langsam hinzufügen und gut verrühren. 4. Abfüllen: Den fertigen Balsam in saubere Döschen oder Gläser füllen und vollständig abkühlen lassen. Anwendung: Den Erkältungsbalsam auf Brust, Rücken und Hals auftragen und sanft einmassieren. Die wärmenden und heilenden Eigenschaften der Kräuter helfen, die Atemwege zu beruhigen und Erkältungssymptome zu lindern. Hinweis: Wenn du den Balsam für Kinder verwenden möchtest, kannst du die Kräuter in der Menge reduzieren, um eine sanftere Wirkung zu erzielen. |
„Die Natur ist die beste Apotheke.“
Sebastian Kneipp
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Hinweis
Die von mir veröffentlichten Informationen rund um Naturapotheke, Wildkräuterküche, DIY-Kosmetik und Wildkräuterkunde werden sorgfältig recherchiert, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte darauf hinweisen, dass die beschriebenen Rezepte und Anwendungen der Volksheilkunde nicht den Besuch beim Arzt ersetzen, die Umsetzung auf eigene Gefahr erfolgt und kein Heilversprechen gegeben wird!
Weiterführende Links
- Wildkräuter erkennen und sammeln
- Meine 7 Kräutertees im Winter
- Salbei – Arzneipflanze des Jahres 2023
- Kräuterkurs in NÖ: Werde zur Kräuterfrau oder auch digital: Online-Kurs
- Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin
- Kräuterwanderungen im Jahreskreislauf
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