“Niemand weiß, was er kann, bevor er es versucht.”
Publilius Syrus
Die Kunst des Seifesiedens hat bereits eine Jahrtausende alte Tradition. Aus den verschiedensten Zutaten wurden Seifen hergestellt. Wer seine Naturseifen selbst herstellt, kann beeinflussen welche Inhaltstoffe sich darin befinden. Ich liebe es meine Seifen aus regionalen Zutaten zu rühren. Frei von Palmöl, ohne chemisch-synthetische Duft- und Farbstoffe.
Seit mittlerweile 7 Jahren stelle ich nun meine Pflegeprodukte selber her und liebe es mit den verschiedenen Kräutern aus dem Garten und mit Zutaten aus der Küche zu experimentieren und neue Seifen zu kreieren. Ob Seife mit verschiedensten Kräuter-Mazeraten oder beruhigende Salzseifen, bei der Seifenherstellung hat man die Qual der Wahl. 🙂 Das besonders schöne am Seifesieden ist, dass man individuell seine Rezepte anpassen kann. Je nach Lust und Laune variiere ich Kräuter und weitere Zutaten.
Immer wieder spannend zu sehen ist wie bei der Verseifung aus Fett, Wasser & Natronlauge ein großartiges, pflegendes Allrounder-Produkt entsteht. Um ein wenig mehr über die Seife und ihre Herstellung zu erfahren habe ich euch einige interessante Dinge zur Seifenherstellung zusammengetragen.
Viel Freude beim Lesen.
1. Vorteile einer selbst gesiedeten Naturseife
- Deine Haut wird schonend gereinigt
- Du kannst deine Naturseife von Kopf bis Fuß nutzen
- Der Säureschutzmantel bleibt besser erhalten als bei herkömmlicher Seife – die Haut trocknet deshalb nicht so stark aus
- keine synthetischen Duft- und Farbstoffe
- Palölfrei – regional und nachhaltig
- Kunststoffverpackungen von Flüssigseifen und Duschgels können minimiert werden
Erlebe bei unserem Seifenkursen praxisnah, wie einfach und mit regionalen Zutaten du deine eigene handgerührte Naturseife herstellen kannst. Wir zeigen dir, wie du aus wenigen Zutaten aus Küche, Garten und Natur deine erste Seife selber rühren kannst. Tipp: Wir bieten Kurse für Einsteigerinnen bis Fortgeschrittene an! Weitere Informationen und alle Termine findest du hier.
2. Was ist denn nun der Unterschied zwischen selbst gesiedet und industriell hergestellter Seife?
Der wohl wichtigste Unterschied ist der wertvolle, natürlich vorkommende und pflegende Inhaltsstoff Glycerin. Er wird bei der industriellen Herstellung von Seifen aus dem Seifenleim entfernt und für andere Kosmetika genutzt. In unseren Naturseifen verbleibt das Glycerin in der Seife, dies macht sie wesentlich sanfter und pflegender.
Aber auch die Temperaturen bei der Herstellung machen den Unterschied aus. Meine Seifen sind kaltgerührt und erreichen höchstens Temperaturen um die 80 °C. Industrielle hergestellte Seifen werden im Heißverfahren mit viel Hitze produziert.
3. Die Inhaltsstoffe
Da mir die Regionalität sehr wichtig ist, verwende ich keine Sheabutter oder andere exotische Fette und Öle. Stattdessen greife ich auf Schweineschmalz zurück. Wichtig dabei ist, dass das Fett aus biologischer Landwirtschaft kommt und ungesalzen ist. Nur 5 Autominuten von meinem Zuhause entfernt kann ich mir das Fett für meine Naturseifen holen. Für mich ist es eine logische Konsequenz, dass ich ein regional verfügbares Produkt nutze bevor ich Fett kaufe, das viele tausende Kilometer weit geflogen ist. Früher war es ganz selbstverständlich, dass auch tierische Rohstoffe und ihre Heilkräfte für Seifen, Heilsalben und warme Körperwickel genutzt wurden.
Die Qualität spielt hier eine große Rolle, die Tiere sollten viel an der frischen Luft sein, ausgewogenes Futter erhalten und stressfrei leben dürfen. Für alle die den Gedanken komisch finden, probiert es aus, die Vorteile überwiegen! Schweinschmalz hat eine ähnliche Fettsäurezusammensetzung wie Palmfett und ist deshalb ideal für schöne feste und weiße Seifen mit cremigen Schaum geeignet. Aber auch vegane Varianten sind möglich. Eine pflegende Olivenseife ist eine tolle Alternative zu exotischen Fetten.
4. Dein blumiges Seifenrezept
Zutaten für 1 kg Fettmasse:
- 350 g Schweineschmalz
- 600 g Olivenöl
- 50g Mohnöl
- 128 g NaOH
- 330 g kalter Kräutertee (1 Handvoll Blüten z. B. von Kamille, Lavendel oder Ringelblume)
Kräutertee bereits 3 Stunden vor der Seifenherstellung ansetzen.
Seife unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften nach Anleitung rühren.
So funktioniert`s:
- Das Natron wiegen und dann in 330 g Wasser auflösen. Beiseitestellen.
- Das Schweineschmalz vorsichtig schmelzen und dann das Olivenöl hinzufügen und etwas abkühlen lassen.
- Wenn beide Gemische eine Temperatur von ungefähr 40-45°C erreicht haben, die Natronlaugenlösung in die Öle gienßen und gut vermischen, bis sich eine “Spur” bildet.
- Dann in die Form gießen und einpacken.
Für alle Naturbegeisterten die ihre Hautpflege mit regionalen Zuaten aus Küche, Garten und Natur selber rühren möchten, in ihren Beruf integrieren oder in Form von Workhops an Kinder- oder Erwachsenen weitergeben wollen haben wir einen Online-Kurs für dich: DIY-Kosmetik Coach-Ausbildung
Apropo: Wir arbeiten gerade intensiv an einem neuen Online-Kurs zum Thema “ALLES SEIFE”. Dort möchte ich dir die vielen Hintergründe und Herstellungsmöglichkeiten zeigen, wie du mit einfachen, wenigen & regionalen Zutaten deine eigenen Seifen von Kopf bis Fuß, für die ganze Familie und sogar für deinen Haushalt selber herstellen kannst. Ganz nach dem Motto: zerowaste – nachhaltig & gesund.
Bei Interesse trage dich in unsere Warteliste ein und du erfährst als Erste, wann der Kurs mit tollen Einsteigerpreis losstartet. Schreib uns unverbindlich eine Nachricht an: info@wildwuchsnatur.at
Vielleicht war ja das eine oder andere zum Nachmachen und Ausprobieren für dich dabei.
Viel Freude beim Ausprobieren 🙂
Elisabeth und das wild.wuchs.Natur-Team
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Hinweis
Die von mir veröffentlichten Informationen rund um Naturapotheke, Wildkräuterküche, DIY-Kosmetik und Wildkräuterkunde werden sorgfältig recherchiert, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich möchte darauf hinweisen, dass die beschriebenen Rezepte und Anwendungen der Volksheilkunde nicht den Besuch beim Arzt ersetzen, die Umsetzung auf eigene Gefahr erfolgt und kein Heilversprechen gegeben wird!
Wir erweitern laufend unsere Rezepte & Themen
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